An dieser Stelle standen die Gebäude der ersten mechanischen Jutespinnerei auf dem europäischen Festland, die im Jahre 1861 von dem Kaufmann Julius Spiegelberg (1833-1897) aus Peine gegründet wurde. Sie ging hervor aus einer 1853 ebenfalls von Spiegelberg errichteten Flachsbereitungsanstalt und trug den Industriealisierungsprozess des 19. Jahrhunderts aufgrund günstiger Standortvorteile hinein in den seinerzeit kleinen Ort Vechelde und die umliegenden Dörfer.
Die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse nach dem 1. Weltkrieg veranlassten die Stillegung des Werkes im Jahre 1926. Fortan wurden die Gebäude durch die Braunschweigische Aktiengesellschaft für Jute- und Flachsindustrie und andere Firmen zu Produktions- und Lagerzwecken genutzt.
Im Rahmen der städtebaulichen Sanierung sind die Fabrikgebäude im Jahre 1975 abgerissen worden. Erhalten geblieben sind lediglich der Torbogen der ehemaligen Jutespinnerei sowie die südlich davon gelegenen im englischen Baustil errichteten ehemaligen Arbeiterwohnungen.
Gemeinde Vechelde/Oktober 1989